Category Archives: Standpunkte

Als Klasse kämpfen – gegen die Klimakrise

Die Klimagerechtigkeitsbewegung hat in den letzten Jahren große Schritte nach vorne gemacht. Die Aktionen von Ende Gelände ziehen nicht nur Medienaufmerksamkeit auf sich, sie unterbrechen auch effektiv für ein paar Tage den Braunkohleabbau in den besetzten Gruben. Außerdem wird einem ganzen Haufen Menschen gezeigt, dass wir uns über Gesetze des Staates hinwegsetzen können. Die Kämpfe im Hambacher Forst haben nicht nur große Sympathien aus der Bevölkerung erlebt, sondern auch ein vergleichsweise hohes Militanzniveau mit einer Massenbewegung verbunden. Ohne das es dem Staat und der Polizei möglich war einen Keil zwischen „friedlichen Demonstrant:innen“ und den „schwarzen Block“ zu treiben. Fridays for Future ist die größte Jugendbewegung seit vielen Jahren und hat es wie keine andere Bewegung der letzten Zeit geschafft Umweltthemen an jedem Esstisch präsent zu machen.

Wie in allen Bewegungen, die einen großen Teil des „progressiven Spektrums“ begeistern, gibt es auch in der Klimabewegung Auseinandersetzungen um die richtige Linie. Was für Aktionen sind legitim? Ist es sinnvoller schöne Fotos für die Presse zu erzeugen oder muss der militante Widerstand aufgebaut werden? Müssen wir vor allem an uns selber arbeiten oder den Kapitalismus insgesamt abschaffen? Sollen wir uns parteipolitisch engagieren oder ist der Druck von der Straße wichtiger? Die Grünen und andere Parteien wollen Einfluss entfalten und die Bewegung für sich (und die parlamentarische Arbeit) vereinnahmen. Radikale KonsumkritikerInnen wollen am liebsten selbstorganisierte Bauernhöfe gründen und Evangelikale wollen Gottes Schöpfung bewahren.

In diesem Artikel wollen wir aus kommunistischer Sicht einen Beitrag zu laufenden Debatten in der Klimagerechtigkeitsbewegung liefern.

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Als Klasse kämpfen – Tag der politischen Gefangenen

Am 18. März war der Tag der politischen Gefangenen. Wir fanden den Anlass passend um ein paar Gedanken zu Repression, zum Staat und zur kapitalistischen Herrschaft loszuwerden. Vieles haben wir in unserem Debattenbeitrag zu „Klassenherrschaft, Rechtsruck und antifaschistische Bewegung“ geschrieben, also lest da gerne auch mal rein. Wir können Repression nicht isoliert betrachten. Das Wichtige ist für uns nicht die exakteste Definition von Repression aufzuschreiben, sondern Konsequenzen für die Praxis zu ziehen. Unsere Praxis zieht auch Repression nach sich, klar. Aber sie hat mit viel mehr zu kämpfen.

Die kapitalistische Klassenherrschaft basiert auf einem, an die jeweiligen politischen Bedingungen angepasstes, Verhältnis von „Herrschen und Führen“. Es ist unmöglich die lohnabhängige Klasse einfach dadurch zu unterdrücken, dass jeder oppositionelle Ansatz zerschlagen wird. Es ist notwendig, dass zumindest Teile unserer Klasse sich mit dem System abfinden. Das setzt voraus, dass die kapitalistische Klasse die ideologische Hegemonie über die Gesellschaft behält. In Deutschland sind wir gerade in der Situation, dass die Hegemonie der herrschenden Klasse ungebrochen ist und sogar weit in die radikale Linke hineinwirkt. Wir glauben das liegt auch daran wie die Debatte geführt wird. Deshalb haben wir am Schluss noch ein paar Sachen dazu gesagt.

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Als Klasse kämpfen! – internationaler Frauen*kampftag

Die bundesweite Plattform „Perspektive Kommunismus“ hat einige bundesweite Aktionen im Frühjahr unter das Motto „als Klasse kämpfen“ gestellt. Wir finden es richtig, immer wieder den positiven Bezug auf die lohnabhängige Klasse herzustellen und damit den politische Kämpfen in denen wir aktiv sind eine Richtung zu geben. Aber was bedeutet es in der aktuellen Situation für uns als Klasse zu kämpfen? Wir haben uns deshalb gedacht, dass wir zu den Kampagnen die im März und April in Köln anstehen jeweils einen kurzen Artikel schreiben. Der erste anlässlich des 8. März.

Wenn euch der Artikel nicht ausreicht, könnt ihr auch in unserem Diskussionsbeitrag “Patriarchale Unterdrückung im Kapitalismus und feministische Perspektiven” mehr nachlesen.

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Diskussionsbeitrag zur antifaschistischen Strategie

Nach langer Zeit haben wir es geschafft unseren Standpunkt zum antifaschistischen Kampf zu designen und zu veröffentlichen. Viele kennen ihn schon, jetzt gibts ihn auch in Schick.

Ihr könnt den Text entweder hier, oder mit einem Klick auf das Bild downloaden.

Nach einer kurzen ökonomischen Einleitung definieren wir die bürgerliche Demokratie und den Faschismus. In Anlehnung an die “Klassiker”, aber in vielen Einzelheiten auch umschrieben, aktualisiert oder auch einfach anders. Daran schließt sich ein längerer Teil an, in dem die aktuelle Entwicklung in Deutschland (Rechtsruck, imperialistische Aggression, Polizeigesetze) eingeordnet wird.

Am Ende haben wir einen Vorschlag, wie die antifaschistische Bewegung vorwärtsgebracht werden kann. Also dann, lest den Text, meldet euch mit Kritiken!

Diskussionsbeitrag: Feministische Gegenmacht aufbauen!

Anlässlich des 8. März veröffentlichen wir hier einen Diskussionsbeitrag über patriarchale Unterdrückung im Kapitalismus und feministische Perspektiven. (ihr könnt aufs Bild klicken, oder hier)

Wie kann es sein, dass sich patriarchale Herrschaftsstrukturen bis heute so hartnäckig erhalten? Was ist das Patriarchat überhaupt, wie äußert es sich heute und wo kommt es her? Wie sehen die materiellen und ökonomischen Grundlagen patriarchaler Verhältnisse im Kapitalismus aus?

Konkreter: wer profitiert von patriarchalen Herrschaftsstrukturen? Wie werden patriarchale Strukturen reproduziert und durch welche Mechanismen wirken sie? Welche Auswirkungen hat das Patriarchat auf unsere Gesellschaft und auf die Individuen darin? Haben Frauen heute mit den traditionellen Normen der Zurückhaltung gebrochen? Oder ist dieser Bruch eigentlich völlig von männlichen Gesichtspunkten abhängig?

Wir haben in unserem Text versucht diese Fragen zu beantworten und dabei auch einen Blick über den Tellerrand “klassischer” kommunistischer Antworten hinauszuwerfen.